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Geschichte

Im Gemeindebereich von Berngau weisen Spuren menschlicher Besiedlungen bis in die Laténezeit (400-15 v. Chr). so ist beim Ortsteil Dippenricht im Wald eine keltische Vierkeckschanze zu besichtigen.

Der Erdwall dieser Fliehburg ist heute noch zu sehen. Berngau liegt auf dem Urnordgau, der bei der Gründung des Bistums Eichstätt um 745 dem angelsächsischen Bischof Willibald unterstellt wurde.

Das Pfarrdorf Berngau gehörte in der Folgezeit mit allen Filialorten stets zur Diözese des heiligen Willibald.

Die erste urkundliche Erwähnung von Berngau erfolgte 1142. Bereits damals war Berngau Sitz eines königlichen Amtes und hatte als Verwaltungszentrum für das ganze Umland erhebliche Bedeutung.

Eng ist die geschichtliche Verbindung mit der heutigen Großen Kreisstadt Neumarkt i.d.OPf., als deren Vorgängerin der Ort Berngau angesehen werden kann. Seit dem 14. Jahrhundert bürgerte sich der Begriff „Kaiserliche Hofmark Berngau” ein, bis auch diese Funktion während des 30-jährigen Krieges im 17. Jahrhundert von der Stadt Neumarkt i.d.OPf. übernommen wurde.

Die Gebietsreform

Das dominierende Politikum zum Ende der 60er Jahre war in allen politischen Veranstaltungen die geplante Gebietsreform. Der damalige Innenminister Dr. Bruno Merk (im Kabinett Goppel vom 05.12.1966 bis 26.05.1977) strebte in ganz Bayern große, leistungsfähige Gemeinden an. So sollten auch im Landkreis Neumarkt die 151 Gemeinden auf weniger als 20 zusammenschmelzen.

Vorreiter waren bereits die Standesamts- und Schulreform im Jahre 1968. Im Hinblick auf die geplanten Gemeindeeinteilungen wurden bereits die Gemeinden Röckersbühl, Pavelsbach, Reichertshofen und Forst standesamtlich nach Berngau verlegt.

Kaum ein Feuerwehrfest oder sonstige Versammlung verging, ohne dass die Redner – teilweise recht polemisch – auf die Gebietsreform eingingen . Von Seiten des Staates wurde mit Sonderschlüsselzuweisungen gelockt, um möglichst viele Gemeinden auf freiwilliger Basis für Zusammenlegungen zu gewinnen. Befürwortet wurde auch von übergeordneten Stellen die Schaffung einer Gemeinde zwischen Neumarkt und Freystadt wegen der ansonsten zu großen Entfernungen.

Bereits am 12. April 1971 fanden in Röckersbühl und in Berngau getrennte Gemeinderatssitzungen statt, wobei jeweils einstimmige Beschlüsse über die Zusammenlegung gefasst wurden. Darüber hinaus fand in Röckersbühl am 24. Oktober 1971 eine Bürgerabstimmung im Gasthaus Schöll statt.

Von 254 stimmberechtigten Personen gaben 118 ihre Stimme ab. 105 Personen stimmten für eine Eingliederung nach Berngau, 12 Personen dagegen; ungültig war eine Stimme. Einer Zusammenlegung beider Gemeinden, die zum 1.1.1972 ausgesprochen wurde, stand somit nichts mehr im Wege. Weitere Einzelheiten, wie laufende Baumaßnahmen oder sonstige Verbindlichkeiten bis hin zum Feuerschutz, wurden in einem Eingemeindungsvertrag festgelegt.

Ähnlich waren die Gegebenheiten des Ortsteils Tyrolsberg in der Gemeinde Woffenbach. Am 21. November 1971 fand in Woffenbach eine Abstimmung statt, die folgendes Ergebnis brachte: Die Bürger der Ortsteile Woffenbach und Rittershof schließen sich der Stadt Neumarkt an.

Geschichte

Die Einwohner des Ortsteils Tyrolsberg (127 Bürger) lassen sich in die Gemeinde Berngau eingliedern. In einem Beschluss des Gemeinderates Woffenbach vom 9. Dezember 1971 wurde dies amtlich festgelegt. Zuvor hatte der Gemeinderat Berngau bereits am 13. April 1971, im Falle einer Entscheidung zu Gunsten von Berngau, die Aufnahme des Ortsteils Tyrolsberg beschlossen, welcher pfarrlich seit jeher zu Berngau gehörte.

Die Auflösung der Gemeinde Woffenbach und die Eingliederung ihrer Ortsteile in die Stadt Neumarkt, bzw. von Tyrolsberg in die Gemeinde Berngau, fand zum 1. Juli 1972 statt. Auch hier wurden zuvor alle Einzelheiten , ob Wasserleitungsbau, Schaffung einer Straßenbeleuchtung, Jagdreviergrenzen bis hin zum Feuerschutz, in einem Eingemeindungs-Vertrag geregelt.

Die Größe der neuen Gemeinde betrug nun mit Berngau 1330 ha, Röckersbühl 1083 ha und Tyrolsberg 297 ha insgesamt 27,1 qkm. Die Einwohnerzahl der verschmolzenen Gemeindeteile aus Berngau mit 918 Einw., Röckersbühl 399 Einw. und Tyrolsberg 129 Einw. war insgesamt 1446 Einwohner. Somit waren nunmehr 12 Gemeinderäte zu wählen. Am 11. Juni 1972 fanden allgemeine Kommunalwahlen statt.

Die Wahlperiode des ersten gemeinsamen Gemeideratsgremiums begann zum 1. Juli 1972. Berngau erhielt aufgrund des Wahlergebnisses 7 Sitze, Röckersbühl 5 Sitze, davon je ein Gemeinderatsmitglied aus Mittelricht und Neuricht. Lediglich der Ortsteil Tyrolsberg war in diesem ersten gemeinsamen Gemeinderatsgremium nicht vertreten.

Gemeinderäte

Vor der Gemeindezusammenlegung wirkten folgende Gemeinderäte in den jeweiligen Gremien von 1966 – 1972, welche die Durchführung der Gebietsreform im Wesentlichen mitgetragen haben:

Berngau:

Georg Seßler, 1. Bürgermeister
Johann Moosburger sen., 2. Bürgermeister
Georg Barth, Johann Bradl, Karl Fiehl, Leonhard Hiereth, Karl Hofbeck, Karl Kerl und Karl Lukas.

Röckersbühl:

Josef Blank, 1. Bürgermeister
Josef März, 2. Bürgermeister
Johann Grad, Xaver Haberler, Alfons Schmid, Xaver Schmid und Matthias Schöll.

Aus Tyrolsberg war im Gemeinderat Woffenbach vertreten:
Gregor Lang

Wappen der Gemeinde Berngau

Wappen Berngau

“Unter schwarzem Schildhaupt, darin ein von Rot und Silber in zwei Reihen geschachter Schrägbalken, in Gold wachsender schwarzer Adler”.

Der Inhalt des Hoheitszeichens ist folgendermaßen zu begründen:

Der wachsende schwarze Adler erinnert daran, dass Berngau seit dem 12. Jahrhundert Zentrum eines Reichsgutkomplexes war und bis ins 17. Jahrhundert eine sogenannte kaiserliche Hofmark darstellte (seit 1280 im Besitz der Wittelsbacher).

Der Zisterzienserbalken im Schildhaupt weist auf die enge Verbindung mit dem Kloster Waldsassen hin, das seit 1315 das Patronatsrecht über die Pfarrkirche besaß.